Folgen der Inflation für den Einzelhandel
Konsumverhalten während der Inflation: Handelsverband Deutschland rechnet mit einem inflationsbereinigten Umsatzminus von 4%.
Energiekrise, gestiegene Düngemittel-Preise und Inflation: Die wirtschaftliche Lage ist und bleibt ungemütlich. Mit den steigenden Preisen verändert sich auch das Konsumverhalten der Menschen. Wir berichteten (siehe: Wie beeinflusst die Inflation das Konsumverhalten?). Auch der Handelsverband Deutschland (HDE) hat seine Umsatzprognose für das zweite Halbjahr 2023 angepasst.
Konsumverhalten im Einzelhandel während der Inflation
Einem aktuellen Beitrag des Handelsblatts zufolge rechnen deutsche Einzelhändler damit, dass die Inflation den Umsatz der Branche stärker beeinflussen werde, als bisher angenommen. Insgesamt werde ein Umsatzwachstum von 2% erwartet. Das klingt auf den ersten Blick positiv.
Inflationsbereinigt soll jedoch dem Handelsblatt-Beitrag zufolge ein Minus von rund 4% zu erwarten sein. Von einem realen Minus war man auch bisher ausgegangen; jedoch um rund 3% (vgl. handelsblatt.com, 04.07.2023).
Deutsche schränken sich ein
Insgesamt hätten rund ein 45% der Bevölkerung angegeben, sich bedingt durch die aktuellen Lebensmittelausgaben in irgendeiner Weise einzuschränken. Jeder Vierte habe Angst, nicht mehr mit dem Geld auszukommen, wie das Handelsblatt in Berufung auf aktuelle Daten des HDE-Konsummonitors berichtet. Konsumenten würden insgesamt oft weniger kaufen oder auf günstigere Produkte ausweichen, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth im Handelsblatt-Beitrag.
Wie wir im Beitrag über das Konsumverhalten in Bezug auf aktuelle Statista-Zahlen berichteten, scheinen Deutsche vornehmlich auf Sonderangebote zurückzugreifen, beim Discounter einzukaufen oder ablaufende Lebensmittel zu kaufen (vgl. crmsystem.de, 27.06.2023).
Händler beklagen Umsatzrückgänge und hohe Energiepreise
In Berufung auf die Umfrage unter rund 900 Handelsunternehmen in Deutschland berichtet das Handelsblatt zudem, dass rund 35% der befragten Unternehmen im zweiten Halbjahr 2023 mit Umsatzrückgängen rechnen würden. Viele Einzelhändler würden zudem die hohen Energiepreise beklagen.
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HDE-Präsident Alexander von Preen warnte in diesem Zusammenhang auch davor, bei Erleichterungen ausschließlich die energieintensive Industrie zu berücksichtigen. Stattdessen forderte er einen akzeptablen Marktpreis für alle Unternehmen in Deutschland (vgl. handelsblatt.com, 04.07.2023).
19 Juli 2023
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