Datenleck bei Facebook
Hunderte Millionen Nutzerdaten landen erneut im Netz. Darunter sind sensible, personenbezogene Daten wie Geburtsdatum, Telefonnummer oder E-Mail-Adresse.
Laut einem aktuellen Bericht der Tagesschau landeten erneut Daten von 533 Millionen Facebook-Nutzern im Netz. Erbeutet wurden diese bereits vor zwei Jahren.
Daten landeten in Hacker-Forum
Die Daten seien in einem Hacker-Forum aufgetaucht, wie die Tagesschau berichtet. Darauf aufmerksam machte die IT-Sicherheitsfirma Hudson Rock.
"Alle 533.000.000 Facebook-Daten wurden gerade kostenlos veröffentlicht" - Alon Gal, Technologie-Chef von Hudson Rock, welcher dem Unternehmen „absolute Nachlässigkeit“ vorwarf (vgl. tagesschau.de, 04.04.2021).
Facebook reagiert mit Zurückhaltung
Auf das Datenleck reagierte Facebook mit Zurückhaltung. Es handle sich um alte Daten, über welche bereits im Jahr 2019 berichtet worden wäre. Das Problem sei im August 2019 entdeckt und behoben worden, wie eine Sprecherin des Social-Media-Giganten auf Twitter berichtete.
Aktualität der Daten fragwürdig
Dieser Aussage steht hingegen ein Business Insider Bericht gegenüber, demzufolge einige Daten noch aktuell seien.
„Obwohl sie bereits einige Jahre alt sind, könnten die Informationen für Cyberkriminelle noch sehr nützlich sein. Mit ihnen könnten sie sich online als die betroffenen Personen ausgeben oder eben diese dazu bewegen, ihre Anmeldedaten herauszugeben“, - Alon Gal (vgl. businessinsider.de, 06.04.2021).
Wer ist betroffenen?
Business Insider zufolge sei bislang nicht bekannt, wie viele Kontinentaleuropäer von dem Datenleck betroffen wären. Insgesamt stammten die Daten der 533 Millionen betroffenen Nutzer aus 106 Ländern, wobei allein 32 Millionen Daten aus den Vereinigten Staaten stammten.
11 Millionen kämen aus dem Vereinigten Königreich, 6 Millionen aus Indien, wie Business Insider berichtet.
Auch Zuckerberg selbst betroffen?
Business Insider beruft sich in seinem aktuellen Bericht auf unterschiedliche Medien, welchen zufolge auch Facebook-Gründer Mark Zuckerberg selbst von dem Leak betroffen sei. Der Konzern selbst hätte diesbezüglich gegenüber Business Insider keine Angaben gemacht.
Nicht der erste Zwischenfall
Facebook war bereits häufiger in den Mittelpunkt von datenschutzrechtlich-bedenklichen Zwischenfällen gerückt. Erst 2016 war bekannt geworden, dass die britische Beratungsfirma Cambridge Analytica zahlreiche Daten von Facebook-Nutzern für politische Werbung genutzt hatte.
KI-gestützte Gesichtserkennung
Neben dem 2019 aufgetretenen Datenleck war auch der Umgang mit Fotos auf Facebook zentraler Gegenstand zahlreicher Datenschutz-Debatten. So hatte die US-amerikanische Firma Clearview AI öffentliche zugängliche Bilder von Usern – unter anderem jenen der Facebook-Photo-Sharing-Plattform Instagram – gesammelt und diese für Zwecke der KI-gestützten Gesichtserkennung (facial recognition) genutzt.
Facebook und Clearview AI
Dabei waren auch US-Polizeibehörden unter den Kunden von Clearview AI (vgl. tagesschau.de, 04.04.2021). Vor allem die Verwendung von Facial Recognition Technology zur Identifizierung von Protest-Teilnehmern war dabei von der Öffentlichkeit teils scharf kritisiert worden, da unverhältnismäßig oft die Daten nicht-weißer Protestteilnehmer erfasst worden waren.
“In New York City alone, the NYPD used facial recognition more than 8,000 times last year, including in conjunction with its so-called “gang database” of 42,000 New Yorkers, overwhelmingly New Yorkers of color.” – The Guardian (vgl. theguardian.com, 17.07.2020).
Facial Recognition Verbote
Einige Gesetzgeber haben seitdem einen Bann von Gesichtserkennungs-Technologien beschlossen. Wie ein aktueller Bericht von abc News aufgreift, habe erst im vergangenen Monat der US-Bundesstaat Virginia eines der restriktivsten Verbote gegenüber der Verwendung von Gesichtserkennungs-Technologien im gesamten Land beschlossen (vgl. abcnews.go.com, 29.03.2021).
6 April 2021
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